Krankheitsmonitoring im Getreide KW 22

In Wintergerste und -weizen können verschiedene Krankheiten auftreten. Zur Bestimmung des optimalen Fungizideinsatzes werden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Nördlingen-Wertingen auch in diesem Jahr Proben in Wintergerste und Winterweizen genommen und analysiert.

Proben wurden in Wintergerste und in Weizen am 27.05.2024 gezogen. Ziel ist es, unnötige Fungizidanwendungen zu vermeiden und trotzdem auftretende Krankheiten erfolgreich zu bekämpfen. Ein Pflanzenschutzeinsatz ist immer erst bei Überschreitung der wirtschaftlichen Schadschwelle sinnvoll. Erst zu diesem Zeitpunkt übersteigt der abgesicherte Mehrertrag die Kosten für Mittel und Überfahrt. Vor allem in den letzten Jahren war es oft sehr wirtschaftlich, nur eine Fungizidmaßnahme durchzuführen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Besonders vorbeugende Fungizideinsätze zum Wachstumsregler-Termin sind nicht sinnvoll und nach guter fachlicher Praxis abzulehnen.

Die Monitoring-Ergebnisse dienen als Hilfestellung zur Planung des Pflanzenschutzeinsatzes. Hierfür wurden auf vier Standorten Spritzfenster, innerhalb derer keine Fungizide eingesetzt werden, angelegt. Wöchentlich werden ab dem Entwicklungsstadium BBCH 30 Pflanzenproben vom AELF Nördlingen-Wertingen gezogen und anschließend vom AELF Augsburg ausgewertet. Die Monitoringflächen befinden sich in Löspingen, Wallerstein und Marzelstetten. Die Wintergersten wurden am 25.09. nach Winterweizen (Löpsingen) und 29.09. nach Mais (Marzelstetten) gesät, die Winterweizen am 09.10. nach Winterraps (Marzelstetten) und am 10.10. nach Mais (Wallerstein). Die Ergebnisse helfen den Landwirten bei der Planung, sind allerdings nicht als allgemeine Empfehlung anzusehen. Ein geplanter Fungizideinsatz ist immer anhand der aktuellen Witterung und des Krankheitsdrucks auf dem eigenen Schlag abzuwägen.

Das Monitoring für Wintergerste 2024 ist beendet.

Die Beprobung in Winterweizen für KW 22 zeigt folgende Ergebnisse

Krankheitssituation bei Winterweizen 2024 - Monitoring Schwaben und Oberbayern West
LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSptoria nodorumSeptoria triticiDTRGelbrostBraunrostHalmbruch
EIBuxheimChevignon61---O--
EISeuversholzRGT Reform51-----
DONWallersteinApostel59-----
NDFeldkirchenKometus61-----
AAchsheimKWS Emmerick55-----
GZSchneckenhofenPatras55----O
GZGünzburgSU Jonte51------
AUntermeitingenRGT Reform55------
PAFKreutenbachAsory55---O--
AICAinertshofenKWS Keitum55---O--
LLLandsbergKWS Emmerick55---O--
DAHGroßberghofenRGT Reform45------
FFBDürabuchKWS Emmerick55------
DLGMarzelstettenAsory55---O--
MNSalgenSU Jonte55------

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Winterweizen haben das Stadium BBCH 55-59 und stehen kurz vor der Blüte. Die vorhergesagte unbeständige und warme Witterung wird das Fusariumrisiko erhöhen. Wie erwartet hat sich Septoria tritici an allen Standorten bis zum F-2 weiter nach oben ausgebreitet, in Feldkirchen und Dürabuch auch bereits bis zum F-1. Braunrost spielt keine Rolle, dafür hat sich insgesamt der Befall mit Gelbrost erhöht. Gleiches gilt für die Dinkelstandorte. Andere Krankheiten spielen weiterhin keine Rolle.

Die Beprobung in Dinkel für KW 22 zeigt folgende Ergebnisse

LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauSeptoria nodorumSeptoria triticiDTRRosteHalmbruch
DONRiedlingenHohenloher55----
LLLandsbergZollernfit41-----

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten

Die Beprobung in Sommergerste für KW 22 zeigt folgende Ergebnisse

LandkreisStandortSorteEC-StadiumMehltauRhynchosporiumNetzfleckenZwergrost
FFBPuchAmidala33---
DAHGroßberghofenAmidala37--OO
AUntermeitingenAmidala37---O
EISeuversholzAmidala49--
LLLandsbergLexi33---O

Befallseinstufung
- = kein Befall
O = Befall unterhalb der Bekämpfungsschwelle
● = Bekämpfungsschwelle überschritten